Die systemische Familientherapie geht davon aus, dass die Ursache eines Problems oder einer Symptomatik nicht im Individuum zu suchen ist, sondern in der aktuellen oder früheren Familiendynamik zu finden ist.
Gründe für eine systemische Familientherapie
- häufige, ungelöste Konflikte und Streitigkeiten zwischen Familienmitgliedern
- wenn Kinder oder Jugendliche über der Norm problematisches Verhalten zeigen
- wenn psychosomatische Krankheiten auftreten
- bei Schulproblemen der Kinder
- bei unterschiedlichen Erziehungsstilen der Eltern
- wenn sich die Familie auseinandergelebt und man sich einander fremd geworden ist
- bei Kontaktabbrüchen einzelner Familienmitglieder
- Organisation und Problembewältigung von Patchworkfamilien
- wenn unterschiedliche kulturelle Hintergründe aufeinandertreffen
- wenn Familienmitglieder schwer erkrankt oder verstorben sind
Ablauf und Dauer der Therapie
- in der Regel finden die familientherapeutischen Sitzungen zu Beginn mit allen Familienmitgliedern statt. Dies kann sich aber während des weiteren Therapieverlaufes auch ändern, je nachdem welche Themen mit welchen Akteuren aktuell bearbeitet werden
- zu Beginn der Familientherapie finden die Sitzungen je nach Absprache meist vierzehntägig statt. Mit fortschreitenden positiven Veränderungen werden die zeitlichen Abstände dann grösser
- die Krankenkassen und Jugendämter übernehmen die Kosten für die Therapie in der Regel nicht
- Es gibt kein festgelegtes Kontingent an Stunden. Wir entscheiden im Verlauf der Therapie gemeinsam wann und in welchen Abständen die Gespräche stattfinden sollen
- eine systemische Familientherapie braucht in der Regel um erfolgreich zu sein zwischen 3 und 10 Sitzungen
- eine Sitzung dauert in der Regel 60 Minuten. Gerade zu Beginn der Therapie kann diese aber auch etwas länger gehen (max. 90 Minuten)
In einer systemischen Familientherapie bekommen alle Beteiligten Raum und Zeit die eigene Sichtweise, Wünsche und Bedenken, sowie die eigenen Bedürfnisse mit einzubringen.
Hierdurch gewinnen alle Familienmitglieder neue Informationen in einem geschützten Raum und therapeutischen Rahmen. Gegenseitige Erwartungen und Missverständnisse können entdeckt und eventuelle Verletzungen und Enttäuschungen angesprochen werden.
Während einer Familientherapie wird die Eltern-Kind-Beziehung, die Paarebene, die Denk,- und Verhaltensmuster jedes Einzelnen, als auch die Beziehung der Geschwister untereinander betrachtet.
Konflikte und Verhaltensmuster aus der Vergangenheit und der Gegenwart werden identifiziert, aufgeschlüsselt und im Kontakt der Akteure miteinander aufgeklärt.
Im Zentrum der systemischen Familientherapie steht die Frage, wie die heutigen Beziehungen gestaltet werden können, damit Frieden in die Familie einkehren kann.
Eine systemische Familientherapie kann langfristige Veränderungen innerhalb der Familie erreichen und so ein stabiles Fundament für ein freundliches und respektvolleres Miteinander ermöglichen.
Die Sitzungen finden in den Räumen der ambulanten Erziehungshilfe „Perspektive“ in der Kirchstr.1 in Darmstadt statt.